Via Sbrinz* | Alpenüberquerung | 27.06.- 04.07.2021
Auf Säumerwegen durchs nördliche Piemont und hinüber ins Wallis (Piemont, GTA)
In sechs Wandertagen folgen wir den mittelalterlichen Säumern von Domodossola durch das Antigorio- und Formazzatal. Zuletzt überschreiten wir am Griespass den Alpenhauptkamm ins Wallis. Wer will kann dann noch über die Grimsel ins Berner Oberland gehen – auf wundervollen und bestens markierten Säumerwegen. Wer im Glauben lebt, dass der E5 die spannendste Alpentransversale ist, wird hier eines besseren belehrt.
In kulturhistorischer Hinsicht ist der Trampelpfad von Oberstdorf nach Meran ziemlich bedeutungslos – ein Kunstprodukt der Tourismusindustrie eben. Auf wahrhaft historischen Transitrouten wie dem Doppelpass über Grimsel und Gries macht die Rede von ‚Geschichte auf Schritt und Tritt’ hingegen noch Sinn. Man fühlt sich in jene Welt zurückversetzt, in der es zum Zufußgehen noch keine Alternative gab. Ein angenehmes Gefühl!
Treffpunkt ist Sonntag Abend in unserem wundervollen Albergo-Ristorante Sciolla im historischen Zentrum von Domodossola. Von dort ist es bis zu einer der schönsten Piazzen Oberitaliens nur ein Katzensprung. Rückreise ist am Sonntag Morgen ab Obergesteln (Wallis), von wo aus man auf der Strecke des legendären Glacier-Express entweder nach Andermatt oder nach Brig und von dort nach Hause fahren kann. Man kann aber noch einen Tag auf der Unesco-Welterbestrecke dranhängen – und sich nach Zermatt oder St. Moritz schaukeln lassen.
Thematische Besonderheiten
Faszinierende Wegführung auf teilweise restaurierten Saumpfaden durch eine erhabene Hochgebirgslandschaft, Walserdörfer in denen die Zeit stehen geblieben scheint, perfekte Mischung von Kultur- und Naturlandschaften, Nationale Monumente wie die Kirche von Baceno, bezaubernde Bademöglichkeiten, die großartige piemontesische Küche.
Alpinistische Schwierigkeiten
Keine. Trotz des Gepäcktransports aber keine Anfängertour. Zwei Etappen sind mit 6,5 Stunden reine Laufzeit ziemlich lang, zwei mal müssen zudem 1000 Höhenmeter aufgestiegen werden. Ein Grundmaß an Bergwandererfahrung und Fitness erleichtern die Sache. Der sportliche Aspekt spielt trotzdem nur eine Nebenrolle.
Corona-Vorsorgemaßnahmen: Sollte eines der beiden Länder zum Zeitpunkt der Reise für Deutsche tabu sein, verlegen wir die Tour komplett auf das andere Land (ohne dass damit weniger reizvolle Wege begangen würden). Müssen wir vollständig auf Schweizer Boden bleiben, erhöht sich der Preis um 150 Euro. Und – völlig hypothetisch – wenn Auslandsreisen zu Sommerbeginn immer noch nicht möglich sein sollten, wandern wir in dieser Woche auf Eifel-/oder Saar-Hunsrücksteig, den schönsten Weitwanderwegen, die Deutschland zur Zeit zu bieten hat! Der Preis würde sich um 50 Euro verringern. Die Tour zu buchen impliziert auch die Ausweichlösungen zu akzeptieren! Sonst können wir hier nicht sinnvoll planen. Gegen Behördenentscheidungen ist man bekanntlich machtlos.
Leistungen
7x HP (2-4-Bettzimmer, evtl.. auch eine Hütte mit Mehrbettzimmern, Planung und Organisation. Trotz Hüttenübernachtung müssen wir keinen Schlafsack mitschleppen.
Karten
“Kümmerly und Frey WGK90 Aletsch-Goms-Brig-Simplon, 1:60 000 (nur 6. Wandertag!). 1.-5.. Wandertag: IGC-Karte (Turin) 1:50 000 No. 11 oder Kompass No. 89. Beste einführende Literatur: Dominik Siegrist “Pässespaziergang”, Rotpunkt Verlag, Zürich, oder –aktuell- Andreas Weissen: „Binntal Veglia Devero“. Ebenfalls Rotpunktverlag.